Montag, 15. April 2013

Frühlingsgefühle?!

Der Termin beim Arzt vor knapp 2 Wochen hat nichts wirklich Neues ergeben, beruhigen konnte er mich allerdings auch nicht wirklich. Für Zyklustag 17 war die Schleimhaut viel zu wenig aufgebaut und in keinem der beiden Eierstöcke war mittels Ultraschall ein sich vorbereitendes Ei zu erkennen, sah also ganz nach einem sprunglosen Zyklus aus. Toll, das nimmt einem so richtig schön den Wind aus den Segeln. Aber geahnt hatte ich es ja schon, denn scheinbar ist die Belastung für meinen Körper so groß, wenn meine Schwiegermutter in unmittelbarer Nähe ist, dass er einfach alle Eier für sich behält und nicht daran denkt, eins springen zu lassen. Der letzte Schwiegermutterbesuch an Weihnachten hatte einen Über-60-Tage-Zyklus zur Folge. Bitte nicht! Ovutests hab ich diesen Monat dann auch keine gemacht, schade um das Geld. Allerdings gab es einen Tag, an dem wider Erwarten doch ein Eisprung gewesen sein könnte, wenn man nach den körperlichen Anzeichen geht. Das war natürlich ausgerechnet einer der Tage, an denen der Göttergatte beruflich einige Hundert Kilometer entfernt unterwegs gewesen ist. Und da Luftbestäubung nicht funktioniert, wird das so oder so ein erfolgloser Monat gewesen sein. Schade! Heute ist Zyklustag 29. Jetzt was Rotes, bitte, und dann auf ein Neues!
Was mich wirklich erschreckt hat, war mein ziemlich gelassene Frauenarzt, der nach der Schilderung meiner bis jetzt 7-monatigen, erfolglosen Übezeit nur meinte: "Ach, wissen Sie, ab 26 geht das mit der Fruchtbarkeit rapide bergab. Da muss man sich eben schon auf mitunter sehr lange Wartezeiten einstellen..." What?! Ein Medikament, das ich in Langzeittherapie anwenden musste in den letzten Jahren, kann ebenfalls nicht ganz unschuldig sein an der Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Weiß man nicht genau. Soll mich an den Hersteller wenden. Irgendwie möchte ich es gar nicht wissen... Einen Hormonstatus würde er frühestens im Sommer ansetzen. Er ist der Meinung, mit den Frühlingsgefühlen ist auch eine Schwangerschaft wahrscheinlicher. Hoffen wir's... Immerhin ist jetzt draußen wenigstens ein bisschen Frühling und nicht mehr der hässliche Matschwinter der letzten Monate.

Montag, 1. April 2013

Wie der Blog zum Namen kam...

Übermorgen ist er endlich, der langersehnte Termin beim Frauenarzt (dass ich das mal sagen würde!). Ich habe den Kopf momentan ganz gut frei, mache diesen Monat keine Ovutests und lasse es einfach auf mich zukommen. Der neue Zyklus ist jetzt 2 Wochen alt, aber aus Erfahrung lässt der Eisprung noch ein bisschen auf sich warten. Was mich irritiert hat, ist eine kleine Schmierblutung eine Woche nach Regelende. So etwas hatte ich noch nie, weder mit noch ohne Pille. In diesem Monat ist außerdem die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass wieder alles so durcheinander gerät wie an Weihnachten bei dem 60-Tage-Endloszyklus. Im Dezember war ich 3 Tage bei meiner Schwiegermutter zu Besuch und jetzt über Ostern war sie bei uns. Der psychische Stress für mich ist enorm, auch wenn ich gar nicht zulassen will, dass es so ist. Aber allein die Tatsache ihrer Anwesenheit scheint meinen ganzen Körper dermaßen durcheinander bringen zu können, dass es wirklich schon nicht mehr normal ist...

Ja, wie der Blogtitel schon sagt: wir mögen uns nicht besonders. Eigentlich will ich ihr keine böse Absicht unterstellen, aber manchmal fällt es wirklich schwer, Worte und Handlungen objektiv zu bewerten. Sie wohnt so ziemlich am anderen Ende Deutschlands, d.h., wir sehen uns - glücklicherweise - sehr selten. Obwohl man mit einem bekannten Billigflieger für wenig Geld ohne weite Fahrtwege von der einen Haustür zur anderen fliegen kann, war sie das erste und letzte Mal im Herbst 2011 ein Wochenende bei uns. Bei den sonntäglichen Telefonaten mit ihrem Sohn möchte sie nicht zwingend mit ihrer Enkeltochter sprechen. Obwohl sie des Skypens mächtig ist, schlägt sie nie vor, einen Videoanruf zu machen, um die Kleine zu sehen. Generell tut sie nichts, was mir zeigt, dass es IHR am Herzen liegt, Kontakt mit ihrer Enkelin zu haben, denn das ginge definitiv auch über die Entfernung. Aber wenn es nicht von ihr ausgeht, sehe ich mich auch nicht gezwungen, den regelmäßigen Kontakt herzustellen, denn ich muss sie nicht unbedingt sehen... Das gesamte Verhalten, begonnen in der Schwangerschaft, als wir beide noch in ihrer unmittelbaren Nähe gewohnt haben, ist geprägt von Desinteresse und Ablehnung ("Nur weil IHR ein Kind bekommt, werden wir nicht unser Leben ändern! Nur, dass das mal klar ist!"). Beim Krankenhausbesuch am Tag nach der Geburt schielte Schwiegervater nach einer Viertelstunde auf die Uhr und meinte, die Parkzeit liefe ab, sie müssten gehen...

Die Unterschiede in der nördlichen und südlichen Mentalität sind schon in unserer Ehe extrem genug. Schwiegermutter schafft es aber immer noch, einen drauf zu setzen. Von Zeit zu Zeit trudeln bei uns Pakete ein, adressiert an "FAMILIE Vor- und Nachname meines Mannes". Von Gleichberechtigung von Mann und Frau ist das weit entfernt, denn in ihrem dörflichen Verständnis ist es noch immer der Mann, der die Hosen anhat. Dass es situationsbedingt auch andersherum sein kann und der bzw. DIE das Sagen hat, die von einer Sache eben mehr Ahnung hat, ist absolut unmöglich. Wenn sie ein Paket an ihren Sohn schicken will, warum schreibt sie das nicht genau so rauf? Sein Name, fertig. Wenn sie "Familie" schreibt, dann doch bitte nur unseren gemeinsamen Nachnamen. In besagten Paketen findet sich jedenfalls allerhand bunter Krimskram, bei dem sogar mein Mann schon mit den Augen rollt, weil er nicht weiß, wohin damit. Als wir nun Weihnachten dort waren, erwartete ich also genau solch bunten Krimskram unter dem Baum, habe absichtlich kein Spielzeug ins Reisegepäck gepackt, denn es wird ja bei Oma genug geben. Bei der "Bescherung" traf mich fast der Schlag: eine mit Pfefferkuchen gefüllte Keksdose, die Jingle Bells spielt, wenn man sie aufzieht und ein kleiner Koffer mit einem gestrickten Schal. Dass sie mir zu Weihnachten feierlich einen Pinienzapfen überreicht hat mit der Bemerkung, er würde so "luschdig knacken", wenn er aufgeht, war für mich Anlass genug, diesen Blog zu starten als kleines Ventil meines Unverständnisses... Von ihrem Onkel und deren Freundin bekam unsere 3-jährige Tochter eine pinkfarbene Tupperdose, zwei Hello-Kitty-Keksausstecher und fertig abgepackten Zuckerguss. Die Freude des Kleinkindes war grenzenlos, könnt ihr euch sicher bildlich vorstellen... Highlight war dann die 30 Jahre alte Sammlung an Überraschungsei-Müll (ja, nicht nur echte Figuren, sondern wirklich der Ramsch, der da manchmal eben so drin ist). Gefühlte 2 kg Plastik wurden in dem geschenkten Koffer verstaut, der jetzt als Sammelbehälter für Kleinkram unter dem Bett liegt... Der gelbe Luftballon, der euch vom Titelbild angrinst, war übrigens mein Geburtstagsgeschenk. Woohoo!
Nun, nach den typisch schwiegermütterlichen Bemerkungen, wie voll das Kinderzimmer sei und dass das Kind viel zu viel Spielzeug habe, kam am Sonntag der Osterhase zu uns. Sie als zweifache Jungsmama scheint es immer noch nicht überwunden zu haben, dass ihr Sohn eine Tochter gezeugt hat. An blau-weiße Hemden, Hosen und Shirts habe ich mich mittlerweile schon gewöhnt. Ich ziehe meiner Tochter auch sicher nicht nur klischeebehaftetes Rosa an, aber bei Schwiegermutter scheint das Blau ein regelrechter Spleen zu sein. Krönung waren die Jungsschlüpper mit Eingriff, die vor einer Weile im Paket gelegen haben. Nun ja. Der Osterhase brachte jedenfalls neben einem Haufen Schokolade Selbstgestricktes und dunkelblaue Lederschuhe mit steinharter Sohle in 3 Nummern zu groß. Jemand Interesse?
In den 6 Jahren, die mein Mann und ich uns kennen, bin ich anfangs auch mal mit seiner Mutter einkaufen gewesen. Sie kennt also meine normal weibliche Kleidergröße und es ist sogar aus 50m Entfernung zu erkennen, dass ich nicht gerade als Teilnehmerin für Germanys Next Topmodel in Frage komme. Trotzdem ließ es sich der Schwiegerhase nicht nehmen, mir ein Oberteil in Größe 38 (hahaha) zu schenken. Ganz ehrlich: bin ich zu empfindlich oder merkt ihr es auch?

Die Gegend, aus der mein Mann und seine Familie stammen, ist - wie ich schon sagte - sehr ländlich und provinziell. Der Dialekt, der dort gesprochen wird, ist mit harmlosem Schwäbisch oder Bayrisch nicht zu vergleichen. Am ehesten ähnelt es dem Schweizerdeutsch, allerdings ohne die typisch schweizerische Langsamkeit in der Aussprache, die auch "Ausländern" das Verstehen möglich macht. Ich würde mich schon als sprachgewandten und aufmerksamen Zuhörer bezeichnen, aber wenn dort so richtig losgelegt wurde, kam selbst ich mir vor wie im Ausland, dessen Sprache ich nicht mächtig bin. Schwiegervaters Lachen habe ich noch im Ohr, wenn ich mal wieder verständnislos am Tisch saß, während sich alle anderen köstlich amüsiert haben...
Ich komme aus der deutschen Hauptstadt, die zuweilen auch andernorts an ihrer typischen Sprache eindeutig zu identifizieren ist. Als hier Geborene beherrsche ich unseren Dialekt natürlich auch, allerdings ist es mir möglich, problemlos Hochdeutsch zu sprechen. Besonders, wenn ich mit meinem oder anderen Kindern spreche, ist das für mich selbstverständlich. Leider nur für mich.
Am Tisch musste ich regelmäßig übersetzen, wenn meine Tochter auf großmütterliche Fragen einfach nicht reagierte. ("Sogemol, hesch schiins nid ghert, was ich gseit ha?" - "Sag ein mal, hast du scheinbar nicht gehört, was ich gesagt habe?"). Großmutter schob das Nicht-Verstehen aber natürlich nicht auf die eigene Aussprache, sondern auf das kindliche Desinteresse. Dem ist weiß Gott nicht so.
Ich habe nichts gegen Dialekte, wirklich nicht. Ich finde sie interessant und höre gerne, woher mein Gegenüber stammt. Aber egal, wie verwurzelt man mit seiner Heimat auch sein mag, ist es in meinen Augen bzw. Ohren überlebenswichtig, in bestimmten Situationen Deutsch sprechen zu können, so wie man es schreiben würde. Ach, und eins noch: "wo" ist kein Relativpronomen!

Dass sie stark einparfümiert zum Babybesuch kam, als das Kind noch keine 4 Wochen alt war und wir noch in der Nähe gewohnt haben, war in meinen Augen absolut unverständlich. Dass sie sich von draußen kommend nicht bei uns die Hände waschen konnte, bevor sie einen Säugling angefasst hat, hat zu einem der ersten handfesten Ehestreits geführt. So ein Schwiegertier bietet (speziell beim ersten Kind) schon ordentlich Zündstoff, überlegt es euch gut! Dass unsere Wohnung nach ihrem Besuch wie eine Außenstelle von Douglas riecht, stört meine Tochter vielleicht nicht mehr so sehr, aber mir nimmt es fast den Atem. Auch zum Tragen der mitgebrachten Hausschuhe konnte sie sich nicht durchringen und ließ trotz Aufforderung ihre Winterstiefel von morgens bis abends an. Vermutlich hat sie sogar mit denen geschlafen, wer weiß.
Ich habe ein witziges Buch auf dem Wohnzimmertisch liegen gehabt, in das sie ab und zu reingelesen hat: "Tischlein, leck mich" von Nina Puri. In diesem Buch wird - natürlich mit viel Ironie und schwarzem Humor - beschrieben, wie man sich anständig daneben benimmt. Den Witz erkennt man allerdings nur, wenn man weiß, wie man sich angemessen verhält. Schwiegermutter hat sich beim Lesen vermutlich auf jeder Seite bestätigt gefühlt und das Buch anerkennend nickend zur Seite gelegt ^^