Dienstag, 19. März 2013

Tränen...

Ach Mensch....während in der Welt vor dem Fenster Land unter ist und der Osterhase seine Eier in diesem Jahr wohl im Schnee verstecken wird, ist bei mir ein weiterer erfolgloser Monat vorbei. Immerhin hatte ich einen Eisprung, denn nichts ist schlimmer als das endlose Warten, wenn überhaupt nichts passiert, aber wenn dann die rote Ernüchterung kommt, ist es doch immer wieder enttäuschend. Ich habe es diesen Monat wirklich gut geschafft, mich abzulenken und nicht daran zu denken. Ovutests habe ich vielleicht 3 Stück gemacht den ganzen Monat über, bin also wieder weit entfernt von täglich 2-3 Mal Streifenpinkeln. Und wenn man versucht, den Fokus zu verlegen von "bittebitte diesen Monat" auf "hoffentlich in diesem Jahr noch", entlastet das auch schon ein bisschen. Aber als ich so die Zyklen der letzten Monate angeguckt habe, ist mir aufgefallen, dass meine zweite Zyklushälfte immer verkürzt ist, also die Zeit vom Eisprung bis zum Einsetzen der nächsten Regel. Das sollten 14 Tage sein, bei mir sind es immer 11. Dr. Google diagnostiziert in so einem Fall eine Gelbkörperschwäche, die dafür verantwortlich sein kann, dass es nicht klappt. Natürlich, kann, nicht muss. Ich weiß, wer bei Google nachliest, ist selbst schuld, aber der Gedanke, dass es einen medizinischen Grund geben könnte, warum es nicht klappen will, lässt doch alle Alarmglocken klingeln. Um mich nicht noch ein paar Monate zu quälen (und, weil es langsam wieder an der Zeit ist), rief ich beim Frauenarzt an um einen Termin zu machen. Der kann entweder hormonell etwas dagegen tun oder mich beruhigen und sagen, dass alles zu seiner Zeit passiert.
Weil ich bei dem Arzt, bei dem ich seit Jahren Patientin bin, immer trotz Termin an die 2 Stunden warten musste (der hat seine Praxis mitten im Wohngebiet, da sitzt immer der ganze Stadtbezirk im Wartezimmer), wollte ich mir eigentlich einen neuen suchen. Meine Schwester hat mir ihre Frauenärztin empfohlen, bei der ich im Januar ein Mal schnell zum Blutabnehmen war (ihr erinnert euch an meinen Anruf wegen des Ergebnisses des hCG-Tests? "Is nüscht."). Gestern habe ich mehrfach versucht anzurufen, habe niemanden erreicht trotz Sprechzeiten. Heute probierte ich es erneut und hatte wieder Mr. Is-Nüscht an der Leitung, der mir einen Termin erst Ende Mai (!!) eintragen konnte. Auch beim Erklären meiner Bedenken hinsichtlich meines Zyklus' blieb er erstaunlich unbeteiligt und gab mir den ultimativen Rat: "Dit is ne Kopfsache. Einfach noch n bisschen Zeit ins Land jehen lassen. Sie sind ja noch jung. Tschüss."
In dem Moment, als es im Hörer tutete, kullerten schon stumme Tränen über meine Wangen. Ich weiß, dass man den Wunsch aus dem Kopf kriegen muss, das hat diesen Monat ja auch gut geklappt. Aber wenn man plötzlich eine (scheinbar begründete) Angst hat, weshalb das Ganze nicht funktioniert und dann so abgefertigt wird, tut das doch sehr weh. Ende Mai!
Obwohl ich es eigentlich nicht wollte, rief ich bei meinem "alten" Arzt an und hatte eine sehr nette Sprechstundenhilfe am Telefon. Sie gab mir direkt einen Termin in 2 Wochen, hörte sich meine Sorgen an und erzählte mir von ihrer Schwangerschaft, bei der sie im Vorfeld ähnliche Probleme gehabt hat. Klar, "nicht dran denken" ist immer ein zentraler Bestandteil so eines Gespräches, das ist ja auch völlig richtig, aber auch wenn ich noch jung bin, möchte ich trotzdem ernst genommen werden! Das hat mit "einfach noch Zeit vergehen lassen" nicht so gut geklappt. Bis Ende 20 ist man "noch sooo jung" und hat doch alle Zeit der Welt und kaum hat man die 3 vorne, ist es höchste Zeit und man gilt schon beinahe als risikoschwanger...

Also, ich kann jetzt getrost die Tränen weg wischen und mich auf einen Termin in 2 Wochen freuen, bei dem entweder etwas gemacht wird oder ich gesundheitlich ohne Probleme und mit einem freien Kopf in einen neuen Zyklus starten kann, den siebten.